„Dein Zimmer sieht doch sicher total chaotisch aus!“
Chaos
kann zweifelsohne ein Persönlichkeitsbild beherrschen. Es gibt Menschen und zu denen gehöre ich offensichtlich auch, die man sich schwer als Ordnungshüter vorstellen kann.
Die positiven Funktionen
des Chaos sind mittlerweile von verschiedenen Forschern aus allen Bereichen der Natur-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften erforscht worden.
In all diesen Zusammenhängen hat die Abwesenheit von Ordnung und Erklärung eine gewisse Wirkung. Die Funktion der Unordnung hängt von den jeweiligen Prozessen ab und von den einzeln Phasen derselben.
Kreative Prozesse
- Wir sind offen – Schöpferische Indifferenz
- Etwas hat eine Wirkung auf uns – Erregung
- Wir schauen genauer hin – Fokussierung
- Wir sind eingetaucht – Eins-Sein und Neuordnung
- Wir beenden die Arbeitsphase – Verabschiedung und Reflektion
- Hände Waschen und aufräumen – Auflösung und Chaos
Ordnung
Wir leben in einer Zeit, in der nicht nur das Chaos vielen Menschen suspekt ist.
Jede Form von Ordnung oder gar Hierarchie ist dem freiheitsliebenden Bürger von heute ausserordentlich verdächtig. Und das ist ja auch nicht verwunderlich; Ist doch das hervorstechende Merkmal des Faschismus, die Herstellung oder Aufrechterhaltug einer bestimmten Ordnung, die allerdings nur einer bestimmten Gruppe auf Dauer nützt.
Faschismus ist Anti-Kreativität
Wir sind uns sicher einig, dass weder Ordnung, noch Chaos Erscheinungen sind die für sich genommen eine moralische Einordnung haben. Ebenso kann Zertörung positive Wirkung haben, zum Beispiel am Ende der Nahrungsaufnahme,während unkrontrolliertes Wachstum verheerende Folgen für den krebskranken Organismus hat.
Eben habe ich einen beliebigen kreativen Prozess beschrieben.
Sicher wäre es grausam einem Kind, das gerade voll in sein Spiel eingetaucht ist, das Spielzeug wegzunehmen und es zu zerstören. Das entstandene Chaos wäre unentschuldbar grausam.
Aber ebenso schlecht wäre es, jede Unordnung im Keim zu ersticken.Wo bliebe die Neugier und das Staunen, wo die Erregung oder die Leidenschaft.
Es ist die Kreativität, die uns vor Beliebigkeit und Starrheit gleichermaßen schützt.